Wann ist eine Behandlung in Betracht zu ziehen?
Kinder und auch Jugendliche sind in ihrer Suche nach Lösungen für ihre Probleme kreativ. Zudem sprechen sie ihre eigene "Sprache", die es gilt, verstehen zu lernen. Kinder entwickeln u.a. Handlungsstrategien, die ihnen helfen mit ihren Ängsten, Sorgen und Problemen zurecht zu kommen. Wenn diese Strategien zu Beeinträchtigungen des Alltagslebens (Schule, Freizeit, Familie, soziale Beziehungen) des Kindes bzw. des Jugendlichen führen, ist professionelle Hilfe indiziert. Psychotherapeutische Hilfe kann eine Möglichkeit sein, der Weiterentwicklung sowie der Festigung einer psychischen Beeinträchtigung entgegen zu wirken. Die Verhaltenstherapie ist eines der drei wissenschaftlich fundierten, von den Krankenkassen finanzierten, anerkannten Verfahren und bietet für psychische Belastungen/Störungen konkrete Handlungsmöglichkeiten. Die Behandlungsmethoden der Verhaltenstherapie haben sich bei verschiedenen Störungsbildern wie z.B. Enuresis, Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen/Traumata, ADHS, Störung des Sozialverhaltens, Essstörungen, Depressionen bewährt.
Psychotherapie Ja oder Nein?
Jeder Psychotherapie geht eine Diagnostikphase voraus (5 Sitzungen, die auch probatorische Sitzungen genannt werden). Hier wird erörtert, ob Ihr Kind eine psychotherapeutische Behandlung benötigt. Die Sitzungen finden wöchentlich statt und dauern in der Regel jeweils 50 min. Bei Psychotherapiebedarf wird ein auf Ihr Kind individuell abgestimmter Behandlungsplan erstellt. Hier werden u.a. die gemeinsam festgelegten Behandlungsziele erörtert sowie der Behandlungsplan erstellt. Des Weiteren werden die Diagnose und die voraussichtliche Behandlungszeit besprochen. Erst dann wird der Psychotherapie-Antrag bei der Kasse gestellt. Zudem bieten die probatorischen Sitzungen die Möglichkeit herauszufinden, ob Sie und Ihr Kind sich bei mir gut aufgehoben fühlen. Dementsprechend besteht für Patienten, Eltern und mich die Möglichkeit, in diesem Zeitraum zu prüfen, ob das Kind von mir behandelt werden soll.
Wie arbeite ich
Die Kinder kommen ein- bis zweimal in der Woche zur Therapie. Ich arbeite mit den Kindern und Jugendlichen sowie mit ihren Eltern ressourcenorientiert. Das heißt, es wird u.a. erarbeitet, welche Fähigkeiten die Familie bzw. das Kind bereits mitbringt und wie sie für den therapeutischen Prozess genutzt werden können. Über das Medium Spiel/Malen/Basteln sowie über Rollenspiele wird das Kind je nach Alter dazu angeleitet, sich mit seinen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Durch verhaltenstherapeutische Methoden lernt das Kind, sich seinen Problemen zu stellen und diese durch konkrete Handlungsstrategien besser zu bewältigen. Über das Sichtbarmachen seiner Ressourcen/Stärken und das sich Ausprobieren im therapeutischen Kontext wird u.a. das Selbstwertgefühl und das Selbstwirksamkeitserleben des Kindes gestärkt. Das Kind kann so in die Lage versetzt werden, sich seinen Problemen konstruktiver zu stellen. Die Mitarbeit der Eltern/Bezugspersonen ist wesentlich für eine erfolgreiche Therapie: Sie werden in die Behandlung durch regelmäßige Einzelgespräche sowie durch gemeinsame Gespräche mit dem Kind in den psychotherapeutischen Prozess integriert.
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